Waldeck-Tiere: Socke

  Socke – Streuner in Carlos‘ Fußstapfen

Es muss so im Jahre 2018 gewesen sein, als Socke auf der Waldeck auftauchte. Am Anfang sah man ihn nur als schwarzen Schatten, er erkundete das Gelände sehr vorsichtig und mit größtem Abstand zu allen Menschen. Er sah zerzaust und abgemagert aus. Futter von Dido nahm er natürlich an, aber zuschauen durft man ihm nicht.

Das änderte sich langsam, aber stetig. Er bemerkte wohl, dass diese großen Zweibeiner ihm wohlgesonnen waren und beobachtete uns aufmerksam. Und irgendwann wurde der Abstand, den man zu ihm halten musste, kleiner. Fünf Meter, drei Meter und schlussendlich siegte die Neugier und der Futterjagdtrieb: Er kam um die Beine gestrichen. Und sah auch wieder proper aus.

Es wurde Zeit für Training. Martin, Jones und Alan suchten den freundschaftlichen Kontakt und überlisteten in den Pandemiejahren seine Scheu. Auf der Bank vorm Mohrihaus sitzen, um die Beine streichen lassen und dabei unauffällig die Hand an den Beinen platzieren. Ein Schreck! Die Hand hatte ihn berührt. Der Gute hatte wohl schlechte Erfahrungen mit menschlichen Händen gesammelt. Wir sammelten neue. Und irgendwann blieb er stehen und ließ sich für wenige Sekunden streicheln. So ging es weiter, einen Sommer lang. Im Herbst saß er dann zum ersten mal mit uns im Baumhaus neben dem Ofen und dann auf dem Sofa.

Katzenkloversuch gescheitert. Leider.

Mittlerweile hat Socke viele Freunde gewonnen, vor allem die Bufdis Guido und Micha. Er treibt sich jetzt verstärkt am Mohrihaus herum. Noch immer kommt es vor, dass er zusammenzuckt, wenn sehr plötzlich eine Hand über seinem Kopf auftaucht. Aber wer viel Zeit mit ihm verbringt, wird irgendwann den Schmusekater kennenlernen. Und im Mäusefangen ist er richtig gut, ich habe ihn gerne bei der Hütte.

Mit Betonung auf „bei“. Dann so gerne ich ihn auch mal reinlasse, er ist nicht stubenrein. An seinem Einstandswochenende im Herbst hat er uns zwar große Freude bereitet und uns sogar in der Hütte eine Maus gefangen (und in Sekunden restlos verschlungen), sondern uns auch dazu gezwungen, alle Bettzeuge und Laken zu waschen. Lasst ihn also nicht in die Hütten – oder wenn doch, behaltet ihn immer im Auge!

Martin